Windenergie - Audioguide Fehmarn
Shownotes
Der Wind mit seiner Kraft und Energie ist fast immer spürbar auf der Sonneninsel Fehmarn. Er sorgt für den besonderen Geschmack der Feldfrüchte, treibt Wassersportbegeisterte in die Wellen und lässt die Gäste der Insel „den Kopf frei puste". Seit 40 Jahren dienen Windräder auch hier der Stromerzeugung und prägen seitdem mit das Landschaftsbild von Fehmarn.
Der Audioguide Fehmarn ist ein Angebot vom Tourismus-Service Fehmarn. Über 30 Hörstationen machen die Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten der Insel Fehmarn zu einem hörbaren Erlebnis. Die Audioguide-Stationen sind vor Ort ausgeschildert und können online angehört werden.
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Redaktion: Tourismus-Service Fehmarn Text & Stimme: Claudia Maschner Schnitt & Ton: Moritz Raestrup
Transkript anzeigen
00:00:01: Der Wind mit seiner Kraft und Energie ist fast immer spürbar auf der Sonneninsel Fehmarn.
00:00:07: Denken wir an die Alleenbäume, die hier oft schief gegen die Windrichtung wachsen.
00:00:12: An die Wolken, die so schnell über den Südstrand ziehen, dass wir wieder die Sonne genießen können.
00:00:17: Oder an den Wind, der uns auf dem Fahrrad entgegen weht, wenn wir fest in die Pedale treten.
00:00:24: Und natürlich an die Windräder zur Stromerzeugung, die mittlerweile auch das Erscheinungsbild von Fehmarn prägen.
00:00:32: Schon seit vielen Jahrhunderten wissen Menschen die Kraft, dieser Naturgewalt nicht nur auf See, sondern auch an Land zu nutzen.
00:00:39: Das älteste Zeichen auf Fehmarn dafür ist wohl die Holländer Windmühle in Lemkenhaven, in der heutzutage das Mühlenmuseum untergebracht ist.
00:00:48: Ihre Flügel sind jeweils zwölf Meter lang und werden mit Segeln bespannt.
00:00:53: Damals Ende des achzehnten Jahrhunderts brauchte es vier Jahre Bauzeit, bis die Mühle einsatzbereit war.
00:01:01: Das geht bei einer modernen Windkraftanlage natürlich deutlich schneller.
00:01:05: Wenn das Fundament gegossen ist, kann das Windrad in einer Woche stehen, erklärt Detlef Schell, Geschäftsführer bei Windenergie Fehmarn.
00:01:13: Das ist natürlich Voraussetzung, wenn Sie mit derart großen Anlagenhöhen und Kränen bauen, dass dann die Windgeschwindigkeiten dementsprechend sind, dass die Turmsegmente aufeinandersetzen können, dass Maschinenhaus nach oben bringen können, dass er nun deutlich bis zu dreißig Tonnen wiegen kann, die Blätter anbringen können.
00:01:33: Seit hier dürfen auf Fehmarn Windräder gebaut werden.
00:01:38: Eine von den Stadtwerken betriebene Anlage nutzt sogar Solar, Biogas und Windenergie in Kombination.
00:01:45: Und zwar für die Abwasserreinigung in Burgstarken.
00:01:48: Das Pilotprojekt gilt lange als das modernste Klärwerk in Europa.
00:01:53: Das dazugehörige Windrad ist nur siebenundzwanzig Meter hoch und heutzutage für Technikmuseen sogar ein wertvolles Ausstellungsstück.
00:02:02: Steht es doch als eines der ersten gebauten Exemplare für ein Stück Industriegeschichte.
00:02:09: Außerdem gibt es in den Neunzehntundachzigern drei erste Anlagen in Westermarkelsdorf, Flügghe und Bließchendorf, um zu testen, ob die Insel überhaupt für die Stromerzeugung durch Windkraft geeignet wäre.
00:02:23: Sie ist es.
00:02:24: In die ersten Anlagen investieren Femarana Landwirte.
00:02:28: Zudem gibt es Zuschüsse von der Landesregierung Schleswig-Holstein, weil nach der Katastrophe von Cernobyl auch hier nach Alternativen für die Stromerzeugung gesucht wird.
00:02:38: Die Technik, um erneuerbare Energien zu nutzen, wird gefördert und entwickelt sich rasant.
00:02:44: Schnell ist auch klar, was für ein Potenzial Femal in Sachen Windkraft hat.
00:02:48: Die Insel ist beim Aufbau der regenerativen Energiegewinnung von Anfang an dabei.
00:02:54: Dafür ist Femern als Standort einfach prädestiniert, weil wir eben neben dem stetigen Wind als Küstenstandort auch noch zusätzlichen.
00:03:03: Das kann man als Tourist ja auch sehr gut erkennen, wenn man durch die Dörfer fährt, auch sehr viel Sonne haben und relativ viele PV-Anlagen auf der Insel auch installiert sind.
00:03:14: Die Kraft von Sonne und Wind wird auf Femern genutzt.
00:03:17: Die modernen Windräder aus Stahl und Beton stehen meist in Windparks zusammen und sind zum größten Teil im Besitz von Femaranern.
00:03:26: Mit dem EEG, dem Erneuerbare Energiengesetz, werden seit dem Jahr zweitausend vom Gesetzgeber Anreize geschaffen, die Anlagen effizienter zu bauen bzw.
00:03:37: auszutauschen.
00:03:38: Repowering nennt die Branche diese Kraftwerkserneuerung.
00:03:43: Alte Anlagen werden durch Leistungsstärkere ersetzt, ihre Leistung ungefähr verdreifacht.
00:03:49: Allerdings dürfen diese neuen Anlagen mit zweihundert Metern auch doppelt so hoch sein wie die bisherigen.
00:03:56: Das macht vielen Menschen Sorgen.
00:03:59: Sie kritisieren die Windkraft wegen der lauten Störgeräusche der Rotoren, wegen des sogenannten Schattenschlags, wenn die Räder sich drehen und wegen weiterer Gefahren für die Natur.
00:04:10: Eine Landschaft wird durch Windräder technisch geprägt.
00:04:13: Sie verändern die Lebensräume für Pflanzen und Tiere.
00:04:17: All das muss gegen den Nutzen abgewogen werden.
00:04:20: Zu bestimmten Zeiten werden Windräder deshalb abgeschaltet.
00:04:24: Das
00:04:25: ist vor allen Dingen der Fall, wenn die Großvögel gefährdet sind bei der Nahrungssuche oder bei der Brut.
00:04:32: Oder auch beim Durchzug über Fehmarn, über das Vogelzug Linie, die hier über die Insel führt.
00:04:38: Auch eine Woche nach der Ernte steht ein Windrad still, weil vor allem Greifvögel auf dem Gelände nach Beute suchen.
00:04:45: Die Landwirtschaft auf Fehmarn hat in erneuerbaren Energien mit Windkraft- und Photovoltaikanlagen mittlerweile ein wichtiges Standbein, das sich aber wiederum nicht störend auf den Tourismus auswirken soll.
00:04:57: Deswegen sind die Anlagen bei Dunkelheit nicht beleuchtet.
00:05:01: Diese sogenannte bedarfsgerechte Nacht-Kennzeichnung ist seit Jahrzehnte, bundesweit vorgeschrieben und sorgt dafür, dass mithilfe von Sensoren und Transponder-Signalen erkannt wird, wenn sich z.B.
00:05:14: Hubschrauber nähern.
00:05:16: Erst dann beginnen die Signalleuchten auf den Rotorblättern zu blinken.
00:05:22: Die etwa neunzig Windkraftanlagen auf Fehmarn könnten den Strombedarf auf der Insel mittlerweile mehr als achtmal decken.
00:05:29: Um so viel Windstrom auf das Festland leiten zu können, wurde allerdings eine Hochspannungsleitung gebraucht.
00:05:35: Der örtliche Netzbetreiber winkte ab.
00:05:38: Die Windbauern auf Fehmarn gaben nicht auf und gründeten zwei tausend sechs eine eigene Netzgesellschaft, Geschäftsführer Detlef Schell.
00:05:47: Das war zur damaligen Zeit schon eine Pionierleistung und auch keine Selbstverständlichkeit, dass man es geschafft hat, alle Windparkbetreiber auf der Insel Viermann unter einen Hut zu kriegen.
00:05:58: Und dann wirklich zu sagen, gut, wir bauen, bezahlen, betreiben dieses Kabel selbst.
00:06:03: Die Befürworter sehen in der Windkraft eine saubere Möglichkeit der Stromerzeugung.
00:06:08: Sie schafft Arbeitsplätze vor Ort und verursacht nach der Investition vergleichsweise geringe Kosten.
00:06:14: Ein Geschenk der Natur.
00:06:17: Ihre Urgewalt ist auf Fehmarn unmittelbar spürbar.
00:06:21: Vielleicht macht das einen Teil dieser besonderen Inselfaszination aus und einen Teil von ihrer Kraft, den können wir nutzen.
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